Der Genealogische AbendNaturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V. |
Einige lippische Hausinschriften Die auch heute noch zahlreich vorhandenen Inschriften über der Deele der alten lippischen Bauernhäuser sind durchweg religiösen Inhaltes. Sie geben vielfach in rührender Weise dem kindlichen Vertrauen auf Gottes mächtigen Schutz Ausdruck. Häufig findet sich der nämliche Bibelspruch oder Gesangbuchvers an mehreren Häusern des Dorfes vor. In vielen Dörfern haben die Inschriften ganz besondere Merkmale, die von denen der Nachbarorte abweichen. Bisweilen knüpfen die Inschriften an Ereignisse an, die dem Erbauer des Hauses ganz besonders wichtig dünkten. Sie bekommen dann leicht einen etwas komischen Beigeschmack, auch ganz abgesehen von der uns befremdlich anmutenden Schreibweise. So z. B. wenn Johan Hendrich Christoph Jürgens der Nachwelt kund tut: Oder wenn Johan Christoffel Brügman sich und seine Ehefrau als Erbauer des Hauses nennt, dann aber seufzend hinzufügt: Oder wenn Simon Henrich Otte erklärt: Welches besondere Maß von Achtung man dem Pastor entgegenbrachte, ergibt sich aus 2 Inschriften an ehemaligen Pfarrhäusern in denen er „herr pastor“ genannt wird, während Küster und Kirchendechen auf das „herr“ verzichten müssen: und: Es scheint also dem vorgenannten, von 1721 bis 1751 in Meinberg amtierenden Pastor Vineator, eigentlich Friedrich Adolf Weingärtner, an seinem Ansehen keinen Abbruch getan zu haben, dass der gewissenhafte Chronist von ihm melden muß: „Er liebte den Branntwein unmäßig“. (Dreves, Geschichte der Kirchen ect. des Lippischen Landes) Ein ganz besonders schöner und sinniger Gedanke ist, in eine ansprechende Form gekleidet, in einer Inschrift zum Ausdruck gekommen, die die Leibzucht auf Lohmanns Hof in Hiddesen Nr. 2 ziert: Sie lautet: Ein Schalk war offenbar der Wirt Wilhelm Büngener, der an seinem noch heute die Fremden gastlich aufnehmenden Hause die Inschrift anbringen ließ: |