Der Genealogische AbendNaturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V |
Aus der Bauerschaft WülferEin Dorfzimmermann mit dem seltsamen Namen Isis Es dürfte nur wenig Deutsche geben, denen die berühmte Arie des Oberpriesters Sarastro "O Isis und Osiris" aus Mozarts Oper "Die Zauberflöte" nicht bekannt wäre, und seitdem wir eine Schallplattenindustrie besitzen, ist die Arie, gesungen von fast allen bedeutenden und auch unbedeutenden Bassisten, allen Schichten der Bevölkerung in Mozarts unsterblicher Melodie bekannt geworden. Osiris war bei den alten Aegyptern der oberste männliche Gott und trug die Bezeichnung "der Erste der Westlichen, der Große Gott". Er thronte in der "Halle beider Wahrheiten" und hielt dort das Totengericht. Seine Abzeichen, wie Krummstab, Geißel und langer Königsbart, glichen den äußeren Insignien der irdischen ägyptischen Könige. Ueber seinem Antlitz schwebte das geflügelte Horusauge als Abbild der schwebenden Sonne, des Jahrlaufes und der ewig rollenden Zeit. Seine Gemahlin war die Göttin Isis. Sie und die Schwester des Osiris, Nephtys, standen an beiden Seiten des Thrones, um dem Gotte bei Abhaltung des Gerichts Beistand zu leisten. Während Osiris als Sinnbild des Todes, des beendeten Lebens galt, war Isis die Göttin des Lebens, und gern ließen sich die Frauen der Pharaonen auf Bildwerken in den Gewändern der Isis darstellen. Auch die Gemahlin des Königs Tut=anch=amon, dessen Grab vor einigen Jahren aufgefunden wurde und das mit seinen prunkvollen Beigaben das Staunen der Welt hervorrief, trägt auf vielen erhaltenen Bildwerken Gewandung, Haltung und Haarschnitt der Isis. Im Jahre 1667 errichtete Isis das Ständerwerk des alten Wohnhauses des Bauern Huxhage, Nr.8 Auch dieses Gehöft befindet sich heute noch im Besitz der gleichen Familie. Auch hier tritt wieder das saubere Schriftbild ins Auge, wenn auch die einzelnen Buchstaben ziselierter und auch schwungvoller sind als auf dem Ostmeierschen Gehöft. Die Inschrift bei Huxhage lautet: Anna 1667 den 21. Junius Jost und Ilsche Huxshage Ehe Lüde hat laten dut Hus buwen. Wo din Gesetz nich min Trost gewest were, so were ich vor gahn in minem Elende. D: M: Isis. Anna 1672 den 24. Maius Frans Schemmel Ilsebein Peite uth der Lage hat laten duth Hus buwen. M. Isis.
Das frühere Husemannsche Haus aus dem Jahre 1672 gehört als Kötterhaus mit der Hausnummer 14 zum Gehöft des Bauern Wöhler, Nr.10, der im Jahre 1893 seinen Hof aus der Ortschaft aus baute und an den Weg Schötmar - Leopoldshöhe in die Nähe des Dreckhofes verlegte. Die Inschrift vor dem alten Husemannschen Hause lautet: Anno 1672 den 4.Junius Heinrich Huseman tho Wülfer und Anna Hatrwig bi der Bihge hebben laten dut Hus buwen. M. Isis. Quelle: "Heimat und Scholle", Donnerstag den 16.Dezember 1937 Anmerkung zum Hof Huxhage: Abschrift und Anmerkung von Wolfgang Bechtel, 2004-10-15 |