Der Genealogische Abend 

Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V.


Historische Gebäude mit Inschriften in Wellentrup (Stadt Blomberg)

zusammengestellt von Heinrich Stiewe

Nähere Informationen zur Geschichte von Wellentrup sowie zur Besitzerfolge sämtlicher Höfe und Stätten des Dorfes finden Sie in dem Buch: Heinrich Stiewe (Hg.), Wellentrup. Geschichte eines Dorfes im Blomberger Becken. Petersberg (Michael Imhof Verlag) 2002, aus dem auch die folgenden Angaben entnommen wurden.

Links:
www.wellentrup.de
www.imhof-verlag.de

Wellentrup Nr. 2, Mönch (später Mische, Flake)
heute: Istruper Straße 27, Hansmann
Vollspänner, 1829 Mittelhalbmeier (alte Nr. 27)

Speicher und Backhaus („Backs“) von 1838, schöner zweistöckiger Fachwerkbau mit Bruchstein- und Backsteinausfachung. Türinschrift:

JCH WIL DEN HERRN LOBEN. SO LANGE JCH LEBE. UND MEINEM GOTT LOBSINGEN WEIL ICH HIER BIN.
CARL FRIEDERICH MÖNCH UND DESSEN EHEFRAU. ANNA MARIA ELIESEBET. MEIER AUS BILLERBECK. GEB.
DEN 14.T. JULIUS 1838. ME CORD HENRIG LESE.M.

(Zimmermeister Cord Henrich Lesemann, Wellentrup Nr. 17). Renoviert und zum Wohnhaus umgebaut 1996/97.

Wellentrup Nr. 2, Mönch
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

Wellentrup Nr. 2, Mönch
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

Wellentrup Nr. 2, Mönch
Foto: Meier-Böke 1955

genealogisch Daten der Erbauer;
Johann Friedrich Karl Mönch, ev., Landwirt in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 27
* 13.09.1802 in Wellentrup bei Blomberg, ~ 19.09.1802 in Reelkirchen.
† 28.02.1870 in Wellentrup bei Blomberg (Wassersucht), ‡ 04.03.1870 in Reelkirchen.
oo K 27.06.1825 in Reelkirchen mit
Anna Marie Ilsabein Meyer zu Billerbeck, ev., lebte in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 27
* 04.01.1801 in Billerbeck
† 18.08.1868 in Wellentrup bei Blomberg (Schlagfluß), ‡ 21.08.1868 in Reelkirchen

Leibzucht von 1861 (F), großer Vierständerbau mit Backsteinausfachung, aufgemalte Torinschrift:

Wer Gott vertraut hat wohl gebaut im Himmel und auf Erden. Wer sich verläßt auf Jesum Christ dem
muß der Himmel werden. Darum auf Dich all Hoffnung ich ganz fest und steif thu setzen. Herr Jesu Christ
mein Trost Du bist in Todesnoth und Schmerzen

(Bemalung erneuert; Baudatum und Erbauernamen nicht erhalten).

Wellentrup Nr. 2, Mönch
Foto: © 2012 Herbert Penke

Wellentrup Nr. 2, Mönch
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

Viehhaus mit Querdiele von 1895, Bruchstein, Hofseite Quader, Torschlußstein mit Inschrift:

Carl Mische
Minna Mische
geb. Mönch
1895.

Zweitverwendeter Eckquader mit Datierung:

1848.

 

 

Wellentrup Nr. 3, Lohmeier
heute: Istruper Str. 31, Stiewe
Vollspänner, 1721 Vierzehn-Nächter, 1829 kleiner Halbmeier (alte Nr. 26)

Altes Wohnhaus, 1977 abgebrochen. Fachwerkbau, großer Vierständer von 1840 mit Backsteinausfachung. 1899 umgebaut, großer Flur mit Haustür anstelle der Diele.
Torständer des Hauses mit aufgemalten Säulen nach Umbau 1899 in Rückwand der Scheune (1900) eingebaut,
Inschriftreste:

Heinrich Lohmeier
Wilhelmine Niemeier, Sibbentrup

(Heirat 1840, er verstarb noch im selben Jahr – damit ist das Haus ins Jahr 1840 zu datieren).

Große Bansenscheune von 1900 (Zimmermeister Lesemann, Blomberg) mit vier Durchfahrten, Sandsteinquaderfassade, Inschriften auf zwei Schlußsteinen:

1900 und Heinrich Stiewe. Luise Stiewe, geb. Lohmeier.

1998 Wohnhausneubau anstelle des 1977 abgebrochenen Hauses;

Inschriftplatte:

HAGEN STIEWE
ULLE STIEWE,
GEB. NIEWALD
ANNO 1998

 

 

Wellentrup Nr. 5, Stiewe (seit 1893 auf Nr. 3)
heute: Istruper Str. 30, Hantsche
Halbspänner, 1829 kleiner Halbmeier (alte Nr. 28)

Wohnhaus von 1869, großes Dielenhaus mit Backsteinaußenwänden. Giebel und Wohnteil aus Fachwerk, Wohnteil verschiefert. Sandsteintorbogen mit eingemeißelter Inschrift:

Heinrich Pohlmeier von Holstenhöfen, und Amalia Stiewe zu Wellentrup. Errichtet den 14. Juli 1869.

Der Giebelbalken trug eine aufgemalte, heute verwitterte Inschrift:

Zimmermeister Holtmann aus Siebenhöfen und Maurermeister Wehnekamp.

Weitere gemalte Inschriften an den oberen Giebelbrettern:

Die Gnade des Herrn walte über uns (Nordgiebel)

Ehre sei Gott in der Höhe (Südgiebel).

Schuppen, um 1870, Fachwerkbau mit Querdurchfahrt, Untergeschoß z.T. aus Bruchstein. In dem Bau sind zwei Torbögen aus dem 18. Jahrhundert wieder eingefügt; der ältere stammt aus der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Dorfbrand von 1743:

1. Torbogen (Westseite, stärker verwittert):

WO. DEIN GESETZE NICHT WÄRE MEIN TROST GEWESEN SO WÄRE ICH VERGANGEN IN MEI[N]EM ELENDE. ICH WILL DEIN BEFEHL NIMMERMEHR VERGESSEN DEN DU E[R]QUICKEST MICH DAMIT ICH BIN DEIN HILFF MIR DEN ICH SUCHE DEIN[E] BEFEHLE. PS. 119 VX 92. ANNO 1743 DEN 6. JULIUS. M. [...]
IOHAN HENRICH STI[...] / UND ANNA ILSABEIN FRIEDRIC[HS]MEIER

genealogische Daten der Erbauer:
Johan Henrich Stieve, ev., Halbmeyer in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 28
* 15.10.1697 (t) in Wellentrup bei Blomberg, ~ 15.10.1697 in Reelkirchen.
† 25.06.1777 in Wellentrup bei Blomberg (Altersschwäche), ‡ 28.06.1777 in Reelkirchen.
oo 2/1 K 19.10.1725 in Reelkirchen mit
Catrina Ilsabein Friedrichsmeyer (Frerichs), ev., lebte in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 28
* 30.03.1704 (t) in Siebenhöfen, ~ 30.03.1704 in Reelkirchen
† 11.07.1745 (b) in Wellentrup bei Blomberg (Hauptkrankheit), ‡ 11.07.1745 in Reelkirchen

2. Torbogen (Ostseite):

PSALM 42.2. WIE DER HIRSCH SCHREIET NACH FRISCHEM WASSER SO SCHREIETMEINE SEELE GOTT ZU DIR. MEINE SEEL DÜRSTET NACH GOTT NACH DEM LEBENDIGEN GOTT. WANN WERDE ICH DAHIN KOMMEN DASZ ICH ANGESICHT SCHAUE. V.29. ABER DAS IST MEINE FREUDE DASZ ICH MICH ZU GOTT HALTE. UND MEINE ZUFERSICHT SETZE AUF DEN HERRN HERRN DASZ ICH VERKÜNDIG ALLE DEIN THUN.
ANNO 1759 DEN 9. JULIUS M.F.H.F.
IOHAN HE[N]RICH STIFE / UND AN[NA] MARIA ELIESEBET SIMONS


Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

genealogische Daten der Erbauer:
Johann Henrich Stieve, ev., Halbmeyer in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 28
* 16.05.1724 in Wellentrup bei Blomberg, ~ 29.05.1724 in Reelkirchen.
† 05.01.1804 in Wellentrup bei Blomberg (Altersschwäche), ‡ 08.01.1804 in Reelkirchen.
oo K 27.10.1758 in Reelkirchen mit
Anna Maria Ilsabe Simons(meyer), ev., lebte in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 28
* 16.10.1736 in Herrentrup, ~ 28.10.1736 in Reelkirchen
† 03.02.1788 in Wellentrup bei Blomberg (Kolik), ‡ 06.02.1788 in Reelkirchen

Das Monogramm „M.F.H.F.“ steht für den Zimmermeister Franz Henrich Franz aus Reelkirchen, der auch das Haus Brokmann Nr. 12 (1752) errichtete. Möglicherweise stammt von ihm auch der sehr ähnliche Torbogen an der Westseite, doch ist das Meistermonogramm nicht mehr eindeutig zu entziffern.

 

 

Wellentrup Nr. 6, Henkord
heute: Istruper Str. 30, Hantsche (alte Hofstelle: Alte Ortsstr. 8-12A)
Vollspänner, 1829 Großkötter (alte Nr. 13)

Der alte Hof Henkord lag an der heutigen Alten Ortsstraße im Dorfkern von Wellentrup. Haupthaus (später Nr. 35, Alte Ortsstr. 12): umgebautes Fachwerkhaus, Vierständerbau des 18. Jh., um 1900 verkürzt. Torbogen ohne Inschrift, um 1960 beseitigt. Zweigeschossiger massiver Wohnteil 1861 als Querhaus angebaut; steinerner Türsturz mit Inschrift im Haus erhalten:

Friedrich Henkord allhier und Louise Niemann aus Hohenwart. Lass dich Herr Jesu Christ, durch mein Gebet bewegen kom in mein Herz und Haus, und bringe mir den Segen / Nichts richten Müh u. Fleiss, ohn deine Güte an / wo du mit Gnaden bist, komt Segen in das Haus. Erbaut anno 1861. Errichtet 23. Juli

Leibzucht (später Nr. 37, Alte Ortsstr. 10a): Fachwerkhaus, Vierständerbau von 1823, Torinschrift:

SING UND BET UND GEH AUF GOTTES WEGEN VERRICHT DAS DEINE NUR GETREU UND TRAU DES HIMMELS REICHEN SEGEN SO WIRD ER BEI DIR WERDEN NEU. DEN WELCHER SEINE ZU VERSICHT AUF GOTT SETZET DEN VERLEST ER NICHT. ICH WILL DEN HERRN LOBEN SO LANGE ICH LEBE UND MENEN GOTT LOBSINGEN WEIL ICH HIER BIN. GEBAUT DEN 5TEN MEI ANNO 1823. MEISTER PFIELIP VOGT V. M. B.
HERMAN HENRICH HENKORDT / SOHN JOHAN FRIEDERICH UND TOCHTER WILHELMINE HENKORDTS

Wellentrup Nr. 6, Henkord
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

genealogische Daten der Erbauer:
Hermann Henrich Bauer wird Henkord, ev., Großkötter in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 13
* 18.03.1764 in Billerbeck.
† 08.02.1828 in Wellentrup bei Blomberg, ‡ 12.02.1828 in Reelkirchen.
oo 1787 in Reelkirchen mit

Anna Maria Ilsabein Henkord, ev., Anerbin in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 13
* 09.03.1761 in Wellentrup bei Blomberg, ~ 15.03.1761 in Reelkirchen

 

 

Wellentrup Nr. 8, Mühlenmeier
heute: Im Mühlenfeld 56a, Mühlenmeier
Großkötter, 1829 Mittelkötter (alte Nr. 3)

Bauinschriften der abgebrochenen Gebäude nach einem Manuskript zur Hofgeschichte von Lehrer Gustav Schöning, Istrup, um 1940 (Privatbesitz Mühlenmeier).

Altes Meierhaus, Vierständerbau von 1732, abgebrochen 1950.

Torinschrift:

JOHANN HENRICH M.L.M./ CATRI. ILSA ALBERTS / ANNO MDCCXXXII DEN 13. MAIUS. MIT GOTT IN EINER JEDEN SACH DEN ANFANG UND DAS ENDE MACH. MIT GOTT GERÄT DER ANFANG WOHL. VORS ENDE MAN GOTT DANKEN SOLL. ENDSCHLAG DICH DES ZU JEDER ZEIT, DAß DU VERLEUMDEST ANDRER TUN. GOTT FORDERT RECHNUNG VON DIR, WAS DU UNRECHT TUST HIER. Inschrift am Giebelbalken: WIRF DEIN ANLIEGEN AUF DEN HERRN, DER WIRD DICH VERSORGEN UND WIRD DIR GEBEN, WAS DEIN HERZE WÜNSCHET. BEFIEHL DEM HERRN DEINE WEGE UND HOFFE AUF IHN, ER WIRDS WOHL MACHEN UND WIRD DEN GERECHTEN NICHT EWIGLICH IN UNRUHE LASSEN.

genealogische Daten der Erbauer:
Johann Henrich Mühlenmeyer (Mollen), ev., Großkötter in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 3
* 1684 (e) in Wellentrup bei Blomberg.
† 28.10.1759 (b) in Wellentrup bei Blomberg, ‡ 28.10.1759 in Reelkirchen.
oo 1/1 K 17.03.1717 in Reelkirchen mit Trin Ilsabe Hagedorn, ev., lebte in Blomberg, Nr. 3, * 19.03.1699 (t) in Wellentrup bei Blomberg, † 31.01.1725 (b) in Wellentrup bei Blomberg.
oo 2/1 K 26.10.1725 in Reelkirchen mit
Trine Marie Albert, ev., lebte in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 3
* 02.05.1702 (t) in Höntrup, ~ 02.05.1702 in Reelkirchen
† 15.11.1761 (b) in Wellentrup bei Blomberg, ‡ 15.11.1761 in Reelkirchen

Zweistöckiger Speicher (zuletzt Schweinehaus) des frühen 19. Jh. (nach 1810) von Zimmermeister Wiese aus Brüntrup, abgebrochen um 1940 (Foto 1937).

Inschriften:

HEINRICH MÜHLENMEIER UND LOUISE MÜHLENMEIER GEBOHRENE MÖNNICHS HIER AUS WELLENTRUP. MEISTER... (Datierung nicht überliefert; Heirat 1810). HERR, MEIN HERZ IST NICHT HOCHMÜTIG, UND MEINE AUGEN SIND NICHT STOLZ UND WANDELN NICHT IN GROßEN DINGEN, DIE MIR ZU HOCH SIND. ICH BAUE NICHT AUS STOLZ UND PRACHT. DIE NOT HAT MICH DAZU GEBRACHT, AUCH NICHT AUS LUST, AUCH NICHT AUS VERDRUß, ES IST GENUG, DAß ICH ES TUEN MUß. WENN DIESES HAUS WIRD BEWAHRT FÜR FEUER U. BRAND, SO STEHT ES DIR GUTH ZUR HAND.

Der alte Mühlenhof wurde ab 1924 durch eine neue Hofanlage ersetzt, die südwestlich auf eine hochwassersichere Terrasse verlagert wurde.

 

 

Wellentrup Nr. 11, Rieks
heute: Dieksdamm 8, R. Rieks
Kleinkötter, Hoppenplöcker, 1829 Straßenkötter (alte Nr. 21)

Backsteinhaus mit Querdiele von 1895, stempelverzierter Ziegel über dem Eingang zum Wohnteil (typisches Mitbringsel eines Wanderzieglers); darüber Inschriftplatte:

„Friedrich Rieks. Amalia Rieks geb. Schäfer. Gebaut 1895. Ich und mein Haus wollen dem Herrn Dienen.“

 

Wellentrup Nr. 12, Brokmann
heute: Am Mühlenfeld 14, K. Brokmann
Kleinkötter, Hoppenplöcker, 1829 Straßenkötter (alte Nr. 12)

Ehem. Fachwerkhaus, Vierständerbau von 1752, um 1950 massiv erneuert.
Torbogen beseitigt, Inschrift durch Foto von 1936 überliefert:

WO DER HERR NICHT DAS HAUS BAUET SO ARBEITEN UMSONST DIE DARAN BAUEN.
SO WEIT HAT UNS GOTT GEHOLFEN DA ICH EIN SCHWACHES GESCHÖPFFE BIN EIN SCHAAF AUF DEINER WEIDE ABER
MENSCH THUE WILLIG WAS GOT VON DIR FORDERT UND WIRF DEIN ANLIEGEN AUF DEM HERRN DER WIRD
DICH VERSORGEN UND DEN GERECHTEN NICHT EWIGLICH IN UNRUHE LASSEN. PS CXIX WO DEIN GE
SETZ NICHT WÄRE MEIN TROST GEWESEN SO
YCH WILL DEINE BEFEHL NIMMERMEHR
DEN. 19. AUGUS
TI ANNO. 1752.
 
WÄRE ICH VERGANGEN IN MEINEM ELEND
VERGESSEN DEN DU ERQUICKEST MICH
 
ME. F. HE. FR

 

YOHAN
BERNDT
BROCKMAN
UND

     

 

ANNA
MARIEA
ELIESABET
HENKORDS

[= Meister Franz Henrich Franz aus Reelkirchen; vgl. Stiewe Nr. 5]

Wellentrup Nr. 12, Brokmann
Bild: Heinrich Stiewe (Hg.), Wellentrup. Geschichte eines Dorfes im Blomberger Becken.

genealogische Daten der Erbauer:
Johann Berend Brockmann, ev., Bauerrichter in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 12
* 02.05.1717 (t) in Wellentrup bei Blomberg, ~ 02.05.1717 in Reelkirchen
† 14.02.1779 in Wellentrup bei Blomberg, ‡ 17.02.1779 in Reelkirchen.
oo K 02.10.1740 in Reelkirchen mit
Anna Maria Elisabeth Henkord (Henkordts), ev., lebte in Wellentrup bei Blomberg, Nr. 12
* 02.02.1714 in Wellentrup bei Blomberg, ~ 16.02.1714 in Reelkirchen
† 08.01.1762 (b) in Wellentrup bei Blomberg (Hauptkrankheit), ‡ 08.01.1762 in Reelkirchen

 

 

Wellentrup Nr. 16, Käuper (später Ahrens)
heute: Alte Ortsstr. 5, Kreimeier
Kleinkötter, Hoppenplöcker, 1829 Straßenkötter (alte Nr. 15)

Fachwerkhaus, Vierständerbau mit Backsteinausfachung, erbaut 1841 nach Brand des Vorgängerbaus.

Torinschrift:

DAS VORTE HAUS IST ABGEBRANT DEN 21. JULI 1840. EIN NEUES IST WIEDER AUF
GEBAUET 23TEN APRIL 1841. WOHL DEM DES HOFFNUNG AUF DEN HERRN SEINEN
GOTT STEHET. MEIN VATER UND MUTTER VERLASSEN MICH ABER DER HERR NIMTT
MICH AUF. WIR WISSEN ABER SO UNSER IRDISGES HAUS DIESER HÜTTEN ZERBROCHEN
WIRD DAS WIR EINEN BAU HABEN
HENDEN GEMACHT DAS
FROMMEN GEHET DAS
VON DEM GNÄDIGEN UND GE
DEN 21. APRIL
 
VON GOTT. EIN HAUS NICHT MIT
EWIG IST IM HIMMEL. DEM
LICHT AUF IN FINSTERNIS
RECHTEN. AUFGEBAUT GOTT
1841SEI DANK .
HEINER
RICH KEU
PER
GEBÜR
TIG IN WEL
LENTRUP
M. LM. W.
TRUP
     
WILHEL
MINE MEIER

GEBOR
TIG AUS
HÖNTER
RUP

[Meister Lesemann, Wellentrup]

Wellentrup Nr. 16, Käuper
Foto: © 2012 Herbert Penke

Wellentrup Nr. 16, Käuper
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

Im Innern des Hauses fanden sich wiederverwendete Teile des abgebrannten Vorgängerbaus (u.a. Torständer mit Resten von Rankenschnitzerei, wohl noch aus dem 17. Jh.); auch an den Kopfbändern des Torbogens sind Reste älterer, abgehobelter Schnitzereien zu erkennen.

 

 

Wellentrup Nr. 17, Lesemann (später Drewes)
Dieksdamm 4a, Brannolte
Kleinkötter, Hoppenplöcker, 1829 Straßenkötter (alte Nr. 16)

Früheres Fachwerkhaus, Vierständerbau, erbaut 1747 nach dem Dorfbrand 1743 (Datierung nach Unterlagen von August Drewes). Fassade 1936 in Backstein erneuert; Modernisierung nach 1963,
Außenwände verputzt.Teile der alten Torständer im Schuppen wiederverwendet, mit Tulpen- und Weinranken, Rose und Stern und Inschriftresten:

JOHAN
DIDERIC[H]
BROKMA[NN]
CAT[RINA]
MAR[GRE]
TA L[ESE]
MA[NN]

M.W [...]
ANNO 17[...]

Auf dieser Stätte lebte der Wellentruper Zimmermeister Cord Henrich Lesemann, der 1836 das Haus Schröder (Nr. 28), 1837 das spätere bückeburgische Forsthaus in Istrup (Dorfstr. 13), 1838 den Speicher auf dem Hof Mönch (Nr. 2) und 1841 das Haus Käuper (Nr. 16) errichtete. 1848 wanderte er nach Amerika aus (s. http://www.lippe-auswanderer.de/datenbank.htm)

 

 

Wellentrup Nr. 28, Schröder (später Rieks)
heute: Istruper Str. 65
Kleinkötter, Hoppenplöcker, 1829 Straßenkötter (alte Nr. 7)

Fachwerkhaus von 1836, abgebrochen 1964.
Vierständerbau mit Backsteinausfachung von 1836 (Zimmermeister Cord Henrich Lesemann, Wellentrup). Durchgangsdielenhaus, links vom Dielentor unterkellerte Stube, rechts Kuhstall.
Am Rückgiebel angebauter Backofen neben dem Hinterausgang. Reich dekorierter Torbogen, Inschrift durch Foto von 1937 überliefert:

HERR DU ERFORSCHEST MICH DIR BIN ICH UNVERBORGEN DU KENEST MEIN GANZEE THUN UND ALLE MEINE SORGEN WAS MEINE SEELE DENKT WAR DIR BEREITS BEKANNT EH DER GEDANKE NOCH IN MEINER SEEL ENTSTAND. MEINE ARBEIT SEGNE GOTT MEIN VERRICHTEN THUN UND LASSEN SEGNE HERR MEIN TÄGLICH BROD MEIN VERMÖGEN GLEICHERMASEN SEGNE MICH MIT SANFTEN STERBEN UND MACH MICH ZUM HIMMELSERBEN.
GEBAUET DEN 8TEN JUNIUS ANNO 1836
MEISTER CORD HEINRICH LEESEMANN
CARL SCHRÖDER ZU WELLENTRUP UND
WILHELMMINE PÄUKERS AUS ISTRUP

 

 

Wellentrup Nr. 31, Bornemeier (später Beckmann)
heute: Lohbraken 19, Kohnen

Massives Dielenhaus, erbaut 1885. Bruchsteinbau, später mehrfach umgebaut. Vordergiebel verputzt, früheres Dielentor vermauert, kleinerer Eingang. Giebelspitze mit Inschrift in Putzrelief:

„Mit Gott“

 

 

Wellentrup Nr. 40, (Levin-) Schröder
heute: Alte Ortsstr. 8, Fey

Frühere Scheune des alten Hofes Henkord (Nr. 6); 1902
Umbau zum Wohnhaus durch Simon Carell (Karrel, Nr. 35). Modernisierung nach 1960.
Erneuter Umbau um 1980, dabei Wiederherstellung der Diele und Einbau eines alten Torbogens von 1680, der nicht aus Wellentrup stammt.
Er wurde von Ute Fey in Lage-Hagen erworben und stammt von der abgebrochenen Leibzucht des früheren Hofes Klostermeier in Lage-Waddenhausen, Inschrift:

ALBERT KLAVSTERMEIGER ANNO     1680 DEN 18. IVNIVS.
ANNA RENKE. HENRICH FISGER   BAVWEMEISTR. GOT MIT VNS ALLEN.

Wellentrup Nr. 40, (Levin-) Schröder
Foto: © 2012 Herbert Penke

Am alten Standort in Waddenhausen

Waddenhausen
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

Der Hof Klostermeier in Waddenhausen (Landschatzregister 1535: Closter Hermenn, 1617: Kloister Heinrich) gehörte als einziger Hof des Dorfes zur Grundherrschaft des Zisterzienserklosters Marienfeld bei Gütersloh, das zahlreiche Höfe im lippischen Westen besaß.

 

 

Wellentrup

Gott beschütze dieses Haus  
    und alle die hier gehen ein und aus


Foto: © 2012 Herbert Penke

 

 

In dieser Zusammenstellung fehlen teilweise noch die genealogischen Daten der Erbauer und andere Daten.
Vermutlich hat es weitere Inschriften gegeben.
Die Hausinschriften verändern mit der Zeit Ihr Gesicht, Farbgebung, Ergänzungen und Anderes.
Wenn Sie weitere Bilder, Texte oder Ergänzungen haben bitte eine E-Mail an den Webmaster.

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