Der Genealogische Abend 

Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V.


Hausinschriften in Wilberg

Hausnummern 13 - 19 Schönemark Amt Detmold.

Hausnummern ab 53 Meinberg Amt Horn

Wilberg gehört heute zur Stadt Horn-Bad Meinberg

Version 28.08.2015

 

Quelle: Günter W. Wilberg; Wilberg 600 Jahre 1392 - 1992 ; Dorfinitiave für Heimatpflege und Kultur Wilberg 1994

Wilberg Nr. 13. Knickmann oder Bökemann (Schönemarker Straße 5)

Ersatzneubau oder Restaurierung einer bereits um 1590 bezeugten Kötterstätte von 1703 (nicht zum Maßbruch gehörig).
Zimmermeister: Signatur M B F (Meister Bartold Flake?)
Bauherr: Hermann Christopher Knick(mann) in Wilberg und Catharina Elisabeth Schmidt aus Fissenknick, Verm. 1697, November 3.
Hausname (Adresse): Knickchristoffel.
Holmeninschrift dreizeilig über rechten Ständerkopf, Anrufung Gottes ohne christliche Zitate. Kopfbänder, links: dreifarbiger Stern aus sechs Spitzovalen im Kreis, rechts: sechsblättrige rote Blüte im Kreis. Ständer ohne erkennbare Zeichnung.

CHRISTOFFEL KNICKMAN UND LIESABETH SCHMETMANS
AUS DEN FISSENKNICK HABEN DIS HAUS IM NAHMEN GOTTES
LASSEN BAUEN  
ANNO 1703 DEN 14
AUGUSTI 
 MBF

Wilberg Nr.13 Bökemann; Foto Herbert Penke; Foto: Herbert Penke Foto: © Herbert Penke 2010

Genealogische Daten der Erbauer
Hermann Christopher Knickmann, ev., Kleinkötter in Wilberg, Nr. 13
* 1656 (c) in Wilberg.
† 27.02.1731 (v) in Wilberg, ‡ 27.02.1731 in Detmold.
oo K 03.11.1697 in Detmold mit
Catharina Elisabeth Schmidt, ev., lebte in Wilberg, Nr. 13
* 17.12.1669 (v) in Fissenknick, ~ 17.12.1669 in Detmold

 

 

Wilberg Nr. 14. Flake (Schönemarker Straße 6)

Ersatzneubau oder Restaurierung einer bereits um 1620 bezeugten Kötterstätte von 1725.
Zimmermeister: Unsigniert (Bertold Flake?).
Bauherr: Johann Christoph Flake in Wilberg und Katharina (Trine) Elisabeth Knickmann (lt. Kirchenbuch Brinkmann) daselbst, Verm. 1725, April 22., und Johann Barthold Flake in Wilberg mit Katharina Ilsabein Havermeier, Verm. 1700, Oktober 5.
Hausname (Adresse): Huchtscheider (älter) oder Bartold Flacke.
Holmeninschrift sechszeilig, Haussegen mit christlichem Zitat bis über beide Ständerköpfe. Kopfbänder links und rechts: je zwei aneinandergelehnte, floral stilisierte grüne „Drachen", Ständer links oben: sechs herzförmige, zur Blume formierte Blätter im Kreis, darunter Spiegel-Voluten. Rechts oben: Inschrift (Johann Henrich Flake und Anna Marie Elisabeth Dreimann, Verm. 1829, Oktober 4.), darunter sechszackiger gelber Stern im Kreis über floralem Ornament mit Topf.
Nachtrag von 1836 in der Giebelspitze: farbloses, üppig gestaltetes Sonnensignat mit Inschrift. Zwischen „Flake" und „und" Rune mit dem Lautwert „M" = Mannus oder Mensch.

In der Giebelspitze:

HEINRICH FLAKE UND ELIZABETH DREIMANS D I JULIUS 1836

genealogische Daten der obigen Personen:
Johann Henrich Flake, ev., Hoppenplöcker in Wilberg, Nr. 14
* 21.03.1797 in Wilberg, ~ 29.03.1797 in Meinberg.
oo K 04.10.1829 in Meinberg mit
Anna Marie Elisabeth Dreimann, ev., lebte in Wilberg, Nr. 14
* 01.12.1797 in Schönemark, ~ 06.12.1797 in Detmold
† 28.12.1866 in Wilberg, ‡ 31.12.1866 in Meinberg

IN GOTTES NAHMEN GEHEN WIR AUS REGIRE OGOTT DIS GANZES HAUS DIE ELTERN
MIT DEN KINDELEIN LAS DIR HERR GOTT BEFOHLEN SEIN * CHRISTOFEL FLACKEN
UND TRIN LIESSABEHT KNICK MANS DIE HABEN DIS HAUS MIT DER HULFE GOTTES
LASSEN BAUEN DAS IRDICHS HAUS OLIEBER CHRIST EIN KLEINE WEILE DEIN HERBERG
IST DAS HIMMELLICHS ABER O FROMMER       CHRIST DEIN EWIGES GUT UND ERPTEIL
ANNO
1725
 
DEN 19. JUNIUS
IST
                             
M JOHAN BARD
TOL FLACKEN

UND ILSABEIN
HAVERMEIERS

DIE HABEN DIS
MIT LASSEN BABN

Wilberg Nr. 14 Flake; Foto Herbert Penke
Foto: © Herbert Penke 2006

Genealogische Daten der Erbauer
Johann Barthold Flake, ev., Hoppenplöcker in Wilberg, Nr. 14
* 1680 in Wilberg.
† 23.11.1756 (v) in Wilberg, ‡ 23.11.1756 in Detmold.
oo 1/1 K 05.10.1700 in Detmold mit
Catharina Ilsabein Habermeyer (Haver), ev., lebte in Wilberg, Nr. 14
* 1670 (s) in Schmedissen
† 26.09.1730 in Wilberg, ‡ 26.09.1730 in Detmold
und
Johann Christoph Flake, ev., Colon in Wilberg, Nr. 14
* 1701 in Wilberg.
† 29.08.1754 (v) in Wilberg, ‡ 29.08.1754 in Detmold.
oo K 22.04.1725 in Detmold mit
Katharina Elisabeth Knickmann (oder Brinkmann), ev., lebte in Wilberg, Nr. 14
* 1702 (s) in Wilberg
† 26.03.1762 (v) in Wilberg, ‡ 26.03.1762 in Detmold
 
Im Giebel
Johann Henrich Flake, ev., Hoppenplöcker in Wilberg, Nr. 14
* 21.03.1797 in Wilberg, ~ 29.03.1797 in Meinberg.
oo K 04.10.1829 in Meinberg
Anna Marie Elisabeth Dreimann, ev., lebte in Wilberg, Nr. 14
* 01.12.1797 in Schönemark, ~ 06.12.1797 in Detmold

 

 

Wilberg Nr. 15. Bödeker später Redeker (Maßbruchweg 2)

Die Bauzeit des seit ca. 1615 nachweisbaren Kötterhauses (Ziegenkrug) ist unbekannt.
Bauherr: Unbekannt.
Hausname (Adresse): Ziegenkrüger, auch Bödeker.
Die Haustorkonstruktion ist erhalten, Inschrift oder Zeichnung im Torsturz sind zur Unkenntlichkeit verwittert.

 

 

Wilberg Nr. 16. Brinkmann später Stork (Knickstraße 3)

Ersatzneubau einer im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts begründeten Kötterstätte von 1812 (zum Maßbruch gehörig).
Zimmermeister: Signatur Z. M. J. P. (Jasper, Holzhausen?)
Bauherr: Johann Simon Henrich Brinkmann in Wilberg und Amalie Luise Pölker aus Wehren, Verm. Johann Henrich Brinkmann in Wilberg mit Anna Christine Flake in Wilberg, 1794, September 28., - Amalie Louise Pölker aus Wehren mit Johann Friedrich Brinkmann in Wilberg, Verm. 1811, Juni 22.
Hausname (Adresse): Brinkcasper, Brinkbernd.
Torholminschrift fünfzeilig über die Ständerköpfe mit Verweis auf die Zerstörung des Vorgängerbaus. Haussegen mit christlichem Zitat, Ständer und Kopfbänder ohne sichtbare Zeichnung.

ICH BAUE NICHT AUS STOLZ AUS UBERMUHT DAS VORIGE HAUS IST VERGANGEN IN
FEUERSGLUT* LÄDTS DU WAS AUF SO HILFS AUCH TRÄGEN GIB MIR GEDULD IN
LEIDENSZEIT UND SEI IN GUTEN UND BÖSEN TAGEN MEIN TROST MEIN RAHT UND MEINE
FREUDE GIEB DAS MEIN HERTZ AUF DICH NUR BAUET UND DICH MEIN GOT ALLEIN VERTRAUET
JOHANN SIMON HENRICH BRINKMANN
Z. M. J. P.
 
UND AMALIE LOUISE POLKERS
DEN 25
MERTZ
1812

Wilberg Nr.16 Brinkmann; Foto Herbert Penke
Foto: © Herbert Penke 2010


Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

Genealogische Daten der Erbauer
Johann Simon Henrich Brinkmann, ev., Rademacher, Colon in Wilberg, Nr. 16
* 16.10.1785 in Wilberg, ~ 23.10.1785 in Meinberg
† 19.07.1851 in Wilberg (Wassersucht), ‡ 22.07.1851 in Meinberg.
oo K 06.07.1811 in Meinberg mit
Amalie Luise Pöhlker (Pölker), ev., lebte in Wilberg, Nr. 16
* 16.04.1790 in Wehren, ~ 25.04.1790 in Meinberg
† 24.04.1865 in Wilberg, ‡ 27.04.1865 in Meinberg

 

 

Wilberg Nr. 17. Knickbarthold (Maßbruchweg 27)

Ersatzneubau oder Restaurierung einer bereits im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts auf dem Maßbruch errichteten Kötterstätte von 1843.
Zimmermeister: ZM Brinkmann, Wilberg.
Bauherr: Simon Henrich Christoph Bracht aus Vahlhausen (Detmold) und Witwe Sophie Wiehe von Tintrup, Verm. 1840, Mai 2.
Hausname (Adresse): Knickbartold.
Holmeninschrift dreizeilig, scheinbar unvollendet. Haussegen (Zitat) fehlt, Ständer und Kopfbänder ohne erkennbare Zeichnung. Hinweis auf die Notwendigkeit des Neu- oder Umbaus.

ICH BAUE NICHT AUS LUST DAS IST EINNEN IEDEN WOHL BEWUHST
CHRISTOPH BARTOLD KNICKMANN SOPHIE WIHN TINTRUP HABEN DIES
HAUS BAUED DEN 5TEN APRIL l 8 4 3 / Z M ... BRINKMANN

Wilberg Nr. 17. Knickbarthold (Maßbruchweg 27)
Foto (2014) © Hans-Christian Schall

Genealogische Daten der Erbauer
Simon Henrich Christopf Bracht wird Knickmann (Knickbarthold), ev., Colon in Wilberg, Nr. 17
* 01.04.1812 in Vahlhausen Amt Detmold.
oo 1/2 K 02.05.1840 in Meinberg mit
Amalia Sophia Elisabeth Wiehe ev., lebte in Wilberg, Nr. 17
* 10.10.1809 in Tintrup, ~ 15.10.1809 in Reelkirchen
† 03.03.1866 in Wilberg, ‡ 06.03.1866 in Meinberg

 

 

Wilberg Nr. 18. Meise (Stätte ist eingegangen)

Restaurierung einer im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts begründeten Kötterstätte von 1776.
Zimmermeister: Unbekannt.
Bauherr: Johann Adolf Jürgen Heymann, Einlieger zu Schönemark und Hedwig Meise in Wilberg, Verm. 02.11.1771.
Hausname (Adresse): Meysse.
Das Gebäude ist an Weihnachten 1963 abgebrannt, der Wiederaufbau unterblieb.
Begehung des Geländes August 1984: Überwucherte Gebäudereste, Torholm nicht mehr auffindbar. Ständer und Kopfband-Ornamentik nicht bekannt. Holmenfries mit Hinweis auf den Bauherrn. Text (nach Flake):

JOHAN ADOLPH JÖRGEN HEUMAN HEDWIG MEISEN
DIE HABEN DIS HAUS LASEN BAUEN MIT GOTTES HILFE ... l 7 7 6

Bei Süvern jedoch:

In Gottes Namen gehen wir aus. Regire o Gott dis ganze Haus

Genealogische Daten der Erbauer
Johann Jürgen Adolph Heumann wird Meise, ev., Hoppenplöcker in Wilberg, Nr. 18
* 06.03.1746 (v) in Hakedahl, ~ 06.03.1746 in Detmold.
† 26.05.1827 (v) in Wilberg, ‡ 26.05.1827 in Detmold.
oo K 02.11.1771 in Detmold mit
Anna Maria Hedwig Meise, ev., lebte in Schönemark, Nr. 18
* 04.11.1746 (v) in Wilberg, ~ 04.11.1746 in Detmold
† 16.03.1822 in Wilberg, ‡ 19.03.1822 in Detmold

 

 

Wilberg Nr. 19. Beckmann (Maßbruchweg 21)

Ersatzneubau oder Zweitbau (Leibzucht?) einer im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts auf dem Maßbruch begründeten Kötterstätte von 1784.
Zimmermeister: Signatur H M B (-) (?)
Bauherr: Johann Bernd Beckmann in Wilberg und Friederica Sophie Brand aus der Obermühle in Wilberg, Verm. 1784, April 12.
Hausname (Adresse): Beckcasper.
Das Gebäude ist im Mai 1982 abgebrannt, die Torkonstruktion blieb vorerst erhalten, Gestaltung m.E. identifizierbar. Schriftfries über Holmen und Ständerköpfe fünfzeilig. Hinweis auf einen Neubau, Haussegen mit christlichen Zitaten (PS.37,5).
Ständer links oben: sechs Spitzovale sternförmig geordnet im Kreis, darüber Text (nicht identifizierbar). Ständer links oben: sechs Doppel-Blütenblätter zur Blume geordnet im Kreis (Sigelmarken), darüber Text. Kopfbänder mit je zwei floral stilisierten, aneinandergelehnten „Drachen" (Voluten). Vergleiche Nr. 14.

JOHAN (BERND) BECKMANN UND FRIDERICA SOPHIA BRAND
HABEN IHR HAUS 1784 NEU ERBAUT HIER LAGEN (NEBEN)
NUEN WOLLEN WIR IN DEN SCHUTZ DES ALLERHOGESTEN
GEBEN IHN TRAUEN SO WIRD ER UNS BESCHÜTZEN UND BEWAHREN
DAS UNS HINFORT KEIN LEID MUCK WIEDERFAHREN
BEFIEL DEM HERRN DEINE WEGE UND HOFFE AUF IHN ER WIRDS
WOL MACHEN 1785 DEN 13 APRIL HANS HERMANN (-)I(-)S (-)LE H M B (-)
Letzte Zeile: 1785 den 13. April Hans Hermann (...) h(at) m(it) b(auen) (lassen)?

Genealogische Daten der Erbauer
Johann Bernhard Beckmann, ev., Colon in Wilberg, Nr. 19
* 13.04.1757 (t) in Wilberg, ~ 13.04.1757 in Detmold.
† 1841 (v).
oo K 12.04.1784 in Meinberg mit
Friederika Sophie Brand, ev., lebte in Wilberg, Nr. 19
* 1752 (s) in Wilberg
† 08.06.1841 in Wilberg, ‡ 08.06.1841 in Meinberg

 

 

Wilberg Nr. 53. Lahmann (Detmolder Straße 32)

Ersatzneubau oder Restaurierung der Leibzucht des im Jahr 1467 erstmals fassbaren Lahmann-Hofs von 1797.
Zimmermeister: Signatur M Y
Bauherr: Johann Friedrich Stolle aus Kohlstädt und Anna Maria Elisabeth Otto aus Meinberg, Johann Simon Lahmanns Witwe, Verm. 1787, Januar 14.
Hausname (Adresse): Lahmann zu Wilberg.
Torholm-Fries dreizeilig bis über die Ständerköpfe, Haussegen mit christlichem Zitat (Lipp. Gesangbuch Nr. 239). Ständer links oben: sechs herzförmige Blätter um sechsstrahligen Mittelpunkt zur Blüte geordnet in punktiertem Kreis. Ständer rechts oben: sechsstrahliger Stern um sechsblättrigen Mittelpunkt in punktiertem Kreis. Kopfbänder: je eine sechsbogige Rosette, gefüllt mit Kreuznetz-Verband (profane Dekoration).

AUF GOTT UND NICHT AUF MEINEN RAHT WIL ICH MEIN GLUCKE BAUEN UN DEN DER MICH ER
SCHAFFEN HAT MIT GANZER SEELEN TRAUEN : JOHAN FRIEDERICH STOL AUS KOLSTAT
UND ANNA MARIA OTTENS AUS MEINBERG. DIE HABEN DIS HAUS MIT GOTT UND MENSCHEN LASEN
D 24T MAIUS
M Y
 
 BAUEN
ANNO 1797 

Wilberg Nr. 53 Lahmann; Foto Herbert Penke
Foto: © Herbert Penke 2010

Genealogische Daten der Erbauer
Johann Friedrich Stolle wird Lahmann, ev., Halbmeyer (klein) in Wilberg, Nr. 53
* 1750 (c) in Kohlstädt.
† 12.08.1821 in Wilberg, ‡ 16.08.1821 in Meinberg.
oo 1/2 K 14.01.1787 in Meinberg mit
Anna Maria Elisabeth Otto wird Lahmann, ev., lebte in Wilberg, Nr. 53
* 20.01.1733 in Meinberg, ~ 01.02.1733 in Meinberg
† 30.04.1809 in Wilberg, ‡ 04.05.1809 in Meinberg

 

Wilberg Nr. 54. Hase später Tiemann (Detmolder Straße 34)

Ersatzneubau des Haupthauses einer 1488 erstmals beurkundeten Hofstätte von 1697.
Zimmermeister: Signatur fehlt, vermutlich F.P.B.M. (Vergl. Nr.41)
Bauherr: Anton Hase in Wilberg und Ilsabein Meyer aus Meinberg, Verm. ca. 1667.
Hausname: Haase.
Torholm-Fries vierzeilig bis über die Ständerköpfe. Haussegen mit christlichem Zitat (PS. 121,8). Ständer oben links: offene Volute, horizontal, darunter sechs zweifarbige Spitzovale zum Stern formiert in punktiertem Kreis über stilisierten Pflanzen und Tierornamenten mit Spiegelvolute. Ständer rechts oben: zwei kleine Voluten, horizontal nebeneinander, darunter sechs Herzblätter zur Blume geordnet in punktiertem Kreis, darunter florale Ornamente mit Spiegelvolute.
Kopfband links: stilisierte Pflanzenornamentik, ganzflächig. Kopfband rechts: zwei auf das Grundmotiv der Gesamtgestaltung, der Volute, reduzierte und gegeneinandergelehnte „Drachen". Torbogen (Holm und Kopfbänder) Innenkante: Rest eines ursprünglich über die Ständerinnenkanten abwärts verlaufenden Schlangenmotivs.

ANTHON HASE VND ELSEBEIN MAYER AVS MEIMBERG HABEN DIS HAVS
IM NAMEN GOTTES LASSEN BAVEN DER HERR BEHVTE MEINEN AVSGANG VND EINGANG
VON NVN AN BIS IN EWIGKEIT
ANNO 1697
 
OHERR HILF LAS WOL GELINGEN
DEN 28 JUNY

Wilberg Nr. 54 Tiemann; Foto Günter Wilberg
Foto: © Günter Wilberg


Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

Genealogische Daten der Erbauer :
Tönnies Haase, ev., Großkötter in Wilberg, Nr. 54
* 1636 (c) in Wilberg.
† 1706 (u) in Wilberg.
oo 1660 registriert GoG Amt Horn mit
Ilsabein Meyer-Erich, ev., lebte in Wilberg, Nr. 54
* 1625 (u) in Meinberg
† 30.05.1705 in Wilberg, ‡ 30.05.1705 (n) in Meinberg

 

 

Wilberg Nr. 55. Wilberg später Mölling (Detmolder Straße 42)

Neubau einer bereits 1467 fassbaren Hofstätte von 1891. Haupthaus und Leibzucht brannten im gleichen Jahr ab.
Bauherr: Gottlieb Wilhelm Rethmeier aus Billinghausen und Johanna Juliane Caroline Fellensiek, verw. Wilberg aus Heßloh.
Hausname (Adresse): Wilberg zum Wilberge.
Beim Wiederaufbau wurde das Tor des Haupthauses in Massivbauweise ausgeführt.
Der Schlussstein trägt die Namen der Interimswirte von 1891 bis 1907.

Erbaut 1891
Wilh Rethmeier
Julie Fellensiek
No 55

Wilberg Nr. 55. Wilberg
Foto: © Herbert Penke 2014

Genealogische Daten der Erbauer
Gottlieb Wilhelm Rethmeier (Rethmeyer) , ev., Interimswirt in Wilberg, Nr. 55
* 19.03.1854 in Billinghausen, ~ 02.04.1854 in Stapelage.
† 1911 in Loßbruch
8 1/2 K 25.03.1891 in Meinberg mit
Johanne Juliane Fellensiek , ev., lebte in Wilberg, Nr. 55
* 08.10.1861 in Heßloh, ~ 27.10.1861 in Heiden
† 03.09.1891 in Wilberg (Lungenentzündung), ‡ 06.09.1891 in Meinberg

 

 

Wilberg Nr. 56. Altemeier später Dickewied (Detmolder Straße 48)

Ersatzneubau oder Restaurierung einer erstmals 1507 dokumentarisch erfassten Hofstätte von 1766 (wahrscheinlich aus „Leibzucht" und Grundstücksanteilen des älteren Mühlenhofs gebildet 1452: „Hof zu Meinberg").
Zimmermeister: Signatur: M. F. H. F.
Bauherr: Johann Henrich Altemeier in Wilberg und Anna Katarina Niemeier zu Meinberg Nr.2, Verm. 1740, November 20.
Hausname (Adresse): (Alte)-Meier zu Wilberg (seit ca. 1535, Vorgänger des Hofes Niemeier zu Meinberg Nr. 2.).
Holm-Fries sechszeilig über die Ständerköpfe. Haussegen mit christlichen Zitaten, (Christliche Lebensregeln, V.58; Lipp. Gesangbuch. 487).
Ständer links: im Rankenkranz Name des Bauherrn, darunter sechsteilige, gelbbesamte rote Blüte im Perlenkreis mit Kranz und Blütenspitzen. Ständer rechts: im grünen Rankenkranz mit Blütenspitzen Name der Bauherrin, darunter sechsstrahliger gelber Stern im Rankenkranz mit roten Blütenspitzen. Kopfbänder: je zwei grüne floral abstrahierte „Drachen-Ornamente, aneinandergelehnt mit roten Blütenspitzen und zwei ragenden Blüten(Tulpen-)Stielen. Innenkante Torbogen und über beide Ständer abwärts: weissgehöhte Lisene (Schlange) in Voluten mit roten Köpfen auslaufend.

VERTRAUE GOTT SO BIST DU VERSICHERT DAS ER DIR IN DER ALLER GROSTEN
NOTH AM ALLERNAHESTEN IST DER 58V AUS DEN CHRISTEICHEN LEBENS REGELN
DER HERR ERHALT ALLE DIE DA FALLEN UND RICHTET AUF ALLE DIE NIEDERGESCHLAGENEN
WER GOTT VERTRAUT HAT WOL GEBAUTET IN HIMMEL UND AUF ERDEN
WER SICH VERLÄST AUF IESUM  
CHRIST DEM MUS DER HIMMEL, WER
 
M. F. H. F.
 
DEN I IUNUS ANNO 1766
JOHAN
HENDER
RICH ALTE
MEIR    
                                      
ANNA
KATRINA
LISEBETT
NIMEIR

Wilberg Nr. 56 Altemeier; Foto Herbert Penke
Foto: © Herbert Penke 2010


Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

Genealogische Daten der Erbauer
Johann Henrich Altemeyer, ev., Mittelkötter in Wilberg, Nr. 56
* 1744 (c) in Wilberg.
† 21.01.1814 in Wilberg, ‡ 25.01.1814 in Meinberg.
oo K 17.11.1767 in Meinberg
Anna Christina Ilsabein Hampe (Hampen), ev., lebte in Wilberg, Nr. 56
* 09.11.1742 (v) in Mosebeck, ~ 09.11.1742 in Detmold
† 04.02.1812 in Wilberg, ‡ 07.02.1812 in Meinberg

 

 

Wilberg Nr. 57. Kahrenadam (Detmolder Straße 50)

Ersatzneubau oder Restaurierung einer um 1590 (vermutlich früher) nachweisbaren Kötter-Hausstelle von 1862.
Zimmermeister: Keine Signatur.
Bauherr: Johann Friedrich Wilhelm Prante aus Augustdorf und Sophie Anna Marie Brinkmann aus Augustdorf, Verm 1843, April 17.
Hausname (Adresse): Kahrenadam.
Torholm mit zweizeiligem Schriftband (Fraktur), Anrufung Gottes mit Verweis auf die Notwendigkeit des Baus. Über Holm ragende Ständerköpfe beidseitig mit achtteiligem Kreis (Radkreuz): neuzeitliche dekorative Reduzierung von Blume und Stern. Darunter stilisierte Ähren. Kopfbänder ohne Zeichnung.

GOTT ES IST DIER WOHL BEWUST ICH BAUE AUSS NOTH UND NICHT AUS LUST
MEIN ALTES HAUS / STEHT IN GEFAHR UND ICH ZUM BAUEN GEZWUNGEN WAR
DIESES HAUS IST GEBAUT 1862 (nach Günter Wilberg)

GOTT IST WOHL BEWUST ICH BAUE AUS NOTH UND NICHT AUS LUST
MEIN ALTES HAUS STAND IN GEFAHR DAS ICH ZUM BAUEN GETWUNGEN WAR
DIESES HAUS IST GEBAUT DEN 6. JUNI 1860
WILHELM PRANTE GEBOREN AUGUSTDORF
SOPHIE BRINKMAN GEBORENE FELBR
haben lasen bauen (nach Grete Vogt 1948)

ACH GOTT ICH WEISS DIR IST BEWUST * ICH BAU AUS NOTH UND NICHT AUS LUST
DAS ALTE HAUS DROHTE MIR GEFAHR * DARUM ICH ZU BAUEN GEZWUNGEN WAR 1843

Wilberg Nr. 57 Kahrenadam; Foto Herbert Penke Foto: © Herbert Penke 2010


Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

Genealogische Daten der Erbauer
Heinrich Friedhelm Wilhelm Prante wird Kahrenadam, ev., Colon in Wilberg, Nr. 57
* 26.02.1817 (v) in Augustdorf, ~ 26.02.1817 in Augustdorf.
oo K 17.04.1843 in Augustdorf mit
Sophie Anne Marie Brinkmann, ev., lebte in Wilberg, Nr. 57
* 20.01.1816 in Augustdorf
† 15.04.1872 in Wilberg, ‡ 18.04.1872 in Meinberg

 

 

Wilberg Nr. 59. Beckmann (Knickstraße 9)

Neubau einer Leibzucht zu einer 1701 begründeten Kötterstätte aus dem Jahr 1719. (1994 restauriert)
Zimmermeister: Signatur M. B. C.
Bauherr: Johann Casper Beckmann aus NN und Anna Katarina Knickmann in Wilberg. Verm. um 1701 (Sohn Christoph Beckmann bezieht 1720 mit Anna Ilsabein Schöttler, gest.1721, Verm. 1720, Oktober 13., das erste Gebäude von 1701).
sind diese Angaben richtig ?? siehe unten
Hausname (Adresse): Beckchristoffel.
Torholm mit dreieinhalb Zeilen Schriftband, offensichtlich von unkundiger Hand (Vergleiche Spieker Schulte Alpmann in Scharmede, Kreis Büren). Haussegen mit christlichem Zitat, (Lippisches Gesangbuch 487). Ständerkopf rechts mit Spuren einer älteren, nicht hierher gehörenden Inschrift. Kopfbänder ohne erkennbare Zeichnung. Das Haus wurde vermutlich aus dem Fachwerk eines älteren, niedergelegten Gebäudes errichtet. Starke Verwitterungserscheinungen der gesamten Giebelkonstruktion. Weiße Farbreste heben den ungelenken Duktus stellenweise hervor.

WER GOTT UERTROGET HOT WOL GEBAUET IN
HIMMEL UND OFF ERDEN WER SECH UERLASST AUF IESUM C DEN WERDEN H WEISEN
JOHAN B. B. M. UND ANNA CATRINA ... ANNO 1719 M. B. C.

Wilberg Nr. 59. Beckmann (Knickstraße 9)
Foto: © Herbert Penke 2010

Genealogische Daten der Erbauer
Johann Bernd Beckmann, ev., Straßenkötter in Wilberg, Nr. 59
* 1660 (s) in NN (?).
oo 1/1 1690 (s) mit
Anna Catarina NN (Beckmann), ev., lebte in Wilberg, Nr. 59
* 1670 (s) in NN (?)
† 1739 (u)

 

Wilberg untere Mühle

DU MEIN SCHÖPFER UND ERHALTER * WARST MEIN GOTT VON
KINDHEIT AUF * SEI MEIN GOTT AUCH NOCH IM ALTER LENK
AUCH MEINER KINDER LAUF * ACH VERLASZ DIE MEINEN
NICHT * SEGNE UND BEHÜTE SIE DAS SIE DIR ZUM WOHL
GEFALLEN IMMER DEINE WEGE WALLEN

Wilberg untere Mühle
Foto: © Herbert Penke 2010

 

 

Wilberg Zimmerei Flasche

Erbaut 1976 v. Zimmermeister Friedhelm und Helga Flasche

Gott segne das ehrbare Handwerk

Wilberg Zimmerei Flasche
Foto: © Herbert Penke 2010


In dieser Zusammenstellung fehlen teilweise noch die genealogischen Daten der Erbauer und andere Daten.
Vermutlich hat es weitere Inschriften gegeben.
Wenn Sie weitere Bilder, Texte oder Ergänzungen haben bitte eine E-Mail an den Webmaster.

Zurück: Hausinschriften Städte und Gemeinden
Zurück: Übersicht