Der Genealogische Abend 

Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V.

Hausinschriften in Varenholz

Varenholz gehört heute zur Gemeinde Kalletal

von Margarete Antze, Stemmen

(Vaterländische Blätter 1929, S. 29-31 v. 2. Juli 1929 und S. 35f. v. 1. August 1929)

Übertragung und Anmerkungen von Margit Lenniger 12/2006

Der den Hausinschriften vorangestellt Text erscheint hier in Auszügen, im Wortlaut jedoch unverändert. Die Hervorhebungen wurden jedoch nachträglich angebracht.
Der Originaltext führt die Hausinschriften in der Reihenfolge der Erbauung der Häuser auf. Zur besseren Übersicht sind sie hier nach den alten Hausnummern geordnet, die in der Regel in der Reihenfolge der Stättengründungen vergeben wurden. Der damals veröffentliche Wortlaut der Inschriften und der von Margarete Antze hinzugefügten Erläuterungen wird unten unverändert wiedergegeben
„... [Es] kam die Sitte auf, den Torbalken mit einem Bibelverse, einer passenden Strophe aus dem Gesangbuch oder sonst einem hübschen Sinnspruche zu schmücken. Nur Oberflächlichkeit und nüchterne Poesielosigkeit vermochten es, diese schönen, meist aus dem 18. Jahrhundert stammenden Hausinschriften zu übertünchen. Erst in letzter Zeit bemüht man sich, den alten Fachwerkhäusern wieder ein freundliches Äußeres zu verleihen und durch farbige Ausmalungen auch den Sprüchen die rechte Geltung zu verschaffen. ...
Unter den alten Varenholzer Fachwerkhäusern zeichnen sich einige noch besonders durch sehr schönes, seltenes Schmitzwerk aus. Hier verdient an erster Stelle das im letzten Sommer [1928] durch einen farbenfrohen Anstrich erneuerte Wohnhaus des Schmiedes Karl Heidemann [Nr. 38] genannt zu werden, welches durch seine reichen Schnitzereien und Holzplastiken ins Auge fällt. Die Mehrzahl der alten Häuser trägt, außer den Inschriften, rechts und links davon in den Balken geschnitzt die lippischen Wahrzeichen, Rose und Stern; an einigen Häusern sind die vorspringenden Gesimsebalken und der Giebel mit ornamentalen Mustern, Blumen- und Blättergewinden, Schlangen- und anderen symbolischen Tiergestalten geschmückt. Man wird sicher nicht fehlgehen mit der Vermutung, daß noch mehr alte Häuser im Flecken unter ihrem Verputz schöne, altertümliche Ausschmückungen bergen, die es wert sein würden, wieder ans Tageslicht hervorgeholt zu werden.
Wie schön aber auch neue Fachwerkhäuser durch farbig ausgemalte Schmitzereien wirken, zeigt das vor einigen Jahren am westlichen Fleckenausgang im neuen Niedersachsenstil erbaute Wohnhaus des praktischen Arztes Dr. Ernst Lehn [s.u., ohne Nr.], dessen Gattin mit künstlerischer Hand den Hausschmuck selbst entworfen und ausgeführt hat. Die beiden Giebelseiten tragen, außer Rose und Stern, alten Bauernmustern nachgebildete Blätter- und Blumengewinde, die oben in den Aeskulapstab auslaufen. An der Ostseite krönen zwei niedersächsische Pferdeköpfe den Giebel; an der Westseite zeigen zwei Gesimsebalken einen in prächtiger Blockschrift gehaltenen Wahlspruch...
Bemerkenswert ist, daß bei den Varenholzer Hausinschriften sich noch die Namen von sieben alten [Zimmer-]Meistern an zehn Häusern feststellen lassen; sie lauten:

1. Meister Joh. Brinkmann, 1720, 1727, 1738.
2. Meister Joh. Henrich Michaelis, 1721
3. Meister Cordhenrich Hasper, 1793.
4. Meister Frantz Diestelhorst, 1806, 1807.
5. Meister J. H. Stock, 1823.
6. Meister F. M. Sickmann, 1830.
7. Meister Vieregge, 1853.

... Erwähnenswert mag es noch sein, daß in dem jetzt dem Ziegler Karl Bente Nr. 58 gehörigen alten Häuschen, welches im Volksmund „Perlbeke“ oder „Perlbache“ genannt wird, die Wiege eines Vorfahren des ... Carl Herbrechtsmeyer, Bünde in Westf., gestanden hat, worauf die etwas verstümmelte Hausinschrift noch hindeutet. ...
Die im Flecken Varenholz ermittelte älteste Bauzahl rührt von dem vor längeren Jahren einem Großfeuer zum Opfer gefallenen alten Schlötterschen Hause her. Wunderbarerweise fand man nachträglich auf der Brandstätte das noch erhalten gebliebene Torbalkenstück mit der Inschrift ANNO 1575. Dieses Stück hat jetzt in dem auf derselben Stelle errichteten Wohnhause von Karl Beckmann Nr. 4, über der Küchentür, einen Platz gefunden.
...
Die Namen der gegenwärtigen Besitzer [1929!] und die jetzigen Hausnummern [von 1929] wurden vorangestellt und einige notwendige Erläuterungen hinzugefügt. ...“

 

 

ehem. Varenholz Nr. 1. Gastwirt Fritz Dohm.
Von den beiden folgenden Inschriften findet sich die erste am Toreingang des als Scheune dienenden alten Hauses, die zweite innerhalb der Scheune an einem später eingefügten Balken, der von dem ehemals abgebrannten Teile des alten Hauses stammt. Die letzten Worte der zweiten Inschrift sind unleserlich.

a) DURCH GOTES SEGEN WORAN ALLES GELEGEN HAT AUFGEBAUET UND GOT VERTRAUET BEI DEM FRANZOSEN KRIEG UND DER ALLIRTEN[!] SIEG DIS HAUS HEINRICH SCHAPER U. ANNA AELISABETH SANDMANS.
ANNO 1709. DEN 24. JUNIUS.

Varenholz Nr. 1
Foto (2022) unbekannt

b) ES IST UMSONST DAS IHR FRUEHE AUFSTEHET UND HERNACH LANGE SITZET UND ESSET EUER BROD MIT SORGEN; DEN SINE FREUNDEN GIBT ERS SCHLAFEND.
PS. CXXVII. V. 2 HIER IST GUT (SEIN) …
     1732

 

 

ehem. Varenholz Nr. 3. Kaufmann Karl Bunte

B. MEISTER JOHAN HENRICH MICHAELIS ANNO 1721.
HERM. BARTOLDT BURGER UND ANGNETA BROCKMEIERS
DIESE EHELÄUTE HABEN DIES HAUS LASEN BAUEN UND ... DEN 25T. JULIUS
WO DER HER NICHT DAS HAVS BAWET SO ARBEITEN VMSONST DIE DARAN BAWEN. WO DER HER NICHT DIE STADT BEHÜTET SO WAC(HET DER WÄCHTER VMSONST.)

Dieser Bibelspruch ist entnommen aus Psalm 127, V. 1.
Bei einer Veränderung der Haustür sind einige Worte der Inschrift unlesbar geworden.

ehem. Varenholz Nr. 3. Kaufmann Karl Bunte
Foto (1969) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

 

 

Varenholz Nr. 3, Hof Lülf.

Hebr. 13, 16: Wohl zu tun und mitzuteilen vergesset nicht, denn solche Opfer gefallen Gott wohl.
1764.

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften


Varenholz Nr. 4, Hof Wallbaum.

Ps. 121, 1, 2: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hülfe kommt,
meine Hülfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
1860.

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

 

ehem. Varenholz Nr. 6. Sattlermeister Friedrich Wallbaum.

M. KORT PLECKE VND DORTIA SVER HABE ICH
DIES HAVS LASEN BAVWEN ANNO 1612,
DEN X. AVGVSTI.

ehem. Varenholz Nr. 6. Sattlermeister Friedrich Wallbaum.
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

ehem. Varenholz Nr. 6. Sattlermeister Friedrich Wallbaum.
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

 

 

Varenholz Nr. 7, Haus Bökemeier.

Röm. 12, 12: Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, halt an dem Gebet.

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

Ps. 17, 16, 17: Dies Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser, denn das Gut vieler Gottlosen.
Denn der Gottlosen Arm wird zerbrechen; aber der Herr erhelt die Gerechten.

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

Varenholz Nr. 8, Haus Flörkemeier

Ps. 37, 25: Ich bin jung gewesen und alt worden und habe nie gesehen den Gerechten verlassen
oder seinen Samen nach Brot gehen.

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

ehem. Varenholz Nr. 9. Geschwister Siekmeier.
Dieses Haus hat drei mit Inschriften versehene Gebälkvorsprünge; an dem obersten Balken sind die Schriftzeichen nicht mehr zu entziffern, an den unteren finden sich die folgenden Sinnsprüche. (Jahreszahl und Namen des Erbauers fehlen.)

oben

ANNO 1674

mitte

NICHTES LIEBERS WOLTE ICH MIR AVF DIESER WELT WÜNSCHEN DENN FRIEDEN MIT GOT VND MIT DEN MENSCHEN.

ehem. Varenholz Nr. 9. Geschwister Siekmeier.
Foto: © Simone Quadfasel 2009

DVRCH GOTTES SEGEN IST DIS HAVS GEBAVWET OB ES MIR NIMAND GETRAVWET.
GOTT BEWARE ES FÜR FEVWER VND BRANDT VND GEBE MIR GLÜCK IN MEINEM STANDT.

ehem. Varenholz Nr. 9. Geschwister Siekmeier.
Foto: © Simone Quadfasel 2009


Foto (1969) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

 

 

ehem. Varenholz Nr. 13. Hagemann  

BEFIEHL DEM HERRN DEINE WEGE UND –
HOFFE AUF IHN ER WIRD ES WOHL MACHEN
WITW. ANTON FRIED HAGEMANN ANO 1824

ehem. Varenholz Nr. 13. Hagemann
Foto: © Simone Quadfasel 2009

ehem. Varenholz Nr. 13. Hagemann
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

 

 

ehem. Varenholz Nr. 14. Eduard Krügermeier.
Diese Inschrift steht am Torbalken des hinter dem jetzigen Wohnhause gelegenen alten Hauses.

HERR WAEREST DU NICHT MEIN TROST GEWESEN SO WAERE ICH VERGANGEN IN MEINEM ELENDE. PSALM 119. V. 92.
HANPHILIP MEIER UND ANNA MARIA SCHAMHARDT. ANNO 1735. DEN 6. JUNYUS.

Über der neuen Scheunentür liest man in gotischen Lettern

L. Krügermeier 1843.

 

 

ehem. Varenholz Nr. 15. Dachdeckermeister Joh. Bodmann.

DURCH GOTTES SEGEN HABEN DIES HAUS BAUEN LASSEN SIMON HENRICH SCHAMHARD UND AMALIA CHRIST
INE KORFS
ANNO 1793. D. 25. JUNI. PS. 86, V. 16. WENDE DICH ZU MIR UND SEI MIR GNÄDIG STÄRKE DEINEN KNECHT MIT
DEINER MACHT. THUE EIN ZEICHEN AN MIR DAS MIRS WOHLGEHE DAS ES SEHEN DIE MICH HASSEN UND SICH
SCHÄMEN MÜSSEN DAS DU MIR BEISTE HEST, HERR UND TRÖSTEST MICH. M. CORDHENRICH HASPER.

ehem. Varenholz Nr. 15. Dachdeckermeister Joh. Bodmann.
Foto: © Simone Quadfasel 2009

ehem. Varenholz Nr. 15. Dachdeckermeister Joh. Bodmann.
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

 

 

ehem. Varenholz Nr. 18. Landwirt Wilhelm Schäfer.
Diese Hausinschrift ist, da die Balken stark verwittert sind, nicht mehr vollständig zu entziffern. Der Anfang lautet:

JOHANN CONRADT BRANDT UND ANNA CATHARI
NA ADOLFS
AUS BENDORF. F. M. SICKMANN.
DEN 10. JUNI  
ANNO 1830. M.

ehem. Varenholz Nr. 18. Landwirt Wilhelm Schäfer.
Foto: © Simone Quadfasel 2009

 

Ps. 91, 10: Es wird dir kein Uebels begegnen, und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen.
1805

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

 

ehem. Varenholz Nr. 19. Witwe Hilker.

PSALM 112. DAS GESCHLECHTE DER FROMMEN WIRDT GESEGNET SEIN.
REICHTVM VUND DIE FVELLE WIRDT IN IHREM HAVSE SEIN.
ANNO 1669.

 

 

ehem. Varenholz Nr. 20. Bürgermeister Fritz Obenhaus.

DER HER BEWAR(E) DEINEN EINGANG VND AVSGANG VON NVN AN BIS IN EWIGKEIT.
ANNO 1683.

Der Segenspruch ist aus Psalm 121, V. 8 entnommen.
Der Rest der Inschrift ist unlesbar.

ehem. Varenholz Nr. 20. Bürgermeister Fritz Obenhaus.
Foto: © Simone Quadfasel 2009

 

 

ehem. Varenholz Nr. 21. Ziegler Fritz Osterhage.
Diese alte Steinschrift steht über dem Eingang des hinter dem Wohnhause im Berge gelegenen Kellers.

JOHAN CONRATH EICHMEIER V(ND) SOFIE CATRINNE MEIRKAMPSCHABE.

________

Ps. 91, 10: Es wird dir kein Uebels begegnen, und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen.
1849.

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

 

 

ehem. Varenholz Nr. 23. Landwirt Hermann Diestelhorst.

Psalm 127, V. 1. Wo der Herr nicht das Haus bauet, so arbeiten umsonst, die dran bau
en. Wo der Herr nicht die Stadt behütet, so wachet der Wächter umsonst.
Erbaut im Jahre 1863 den 23. Juni von Simon Büscher und Anna Marie Brandt von hier.

ehem. Varenholz Nr. 23.
Foto: © Simone Quadfasel 2009

 

 

ehem. Varenholz Nr. 26. Landwirt Fritz Bremeier.

AUF GOTT HOFFE ICH UND FÜRCHTE MICH NICHT, WAS KOENNEN MIR DIE MENSCHEN TUN. ICH HABE DIR GOTT GELOBT DAS ICH DIR DANKEN WIL. PS. LVI. VERS 12,13.
JOHANN CONRADT EVERDING UND CATHARINA ILSAB. DAAREN. ANNO 1759.

Die unterste Zeile ist unleserlich; sie enthält wahrscheinlich die Namen des Baumeisters und der Werkleute.

 

 

Varenholz Nr. 27, Haus Schmidt.

Lukas 2, 14: Ehre sei Gott in der Höhe.
1824.

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

Ps. 90, 1: Herr Gott, du bist unsere Zuflucht für und für.
1824

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

 

ehem. Varenholz Nr. 29. Bäckermeister Ernst Gast.

Die Inschrift befindet sich über der Tür des neben dem jetzigen Wohn- und Geschäftshaus gelegenen alten Hauses.

BEFIEHL DEM HERRN DEINE WEGE UND HOFFE AUF IHN ER WIRDS WOL MACHEN UND WIRD DEINE GERECHTIGKEIT HERFÜRBRINGEN WIE DAS LICHT UND DEIN RECHT WIE DEN MITTAG. SEI STILLE DEM HERRN UND WARTE AUF IHN. ERZÜRNE DICH NICHT ÜBER DEN DEM SEIN MUTWILLE GLÜCKLICH FORTGEHET. AUS PSALM 37. V. 5-8. ANNO 1760 SIMON HENRICH SCHAMHARDT ANNA AMALIA MARGRETA DAAKE(N.)
 

 

ehem. Varenholz Nr. 30. Landwirt Wilhelm Kruse.

GOTT SEGNE DIESES HAUS UND DIE DA GEHEN EIN UND AUS.
ERBAUT VON WILHELM KRUSE
UND WILHELMINE BUHMEIER VON ERDER.
1872

Diese Inschrift ist in Stein gehauen, da es sich um ein massives Backsteinhaus handelt.

 

 

ehem. Varenholz Nr. 32. Krankenkassenvorsteher Hermann Burg.

DES HERRN AUGE SIEHET AUF DIE SO IHN FÜRCHTEN. PS. 33, V. 18.
JOHANN CASPER BURCH UND MARIA AELISABET GROTEN HABEN DIES HAUS LASSEN BAUEN. D. M. FRANTZ DIESTELHORST
DEN 22. JUNI 1806.

 

 

ehem. Varenholz Nr. 36. Witwe Alwine Brandt.

NICHTES LIEBERS WOLTE ICH MIR AVF DIESER WELT WÜNSCHEN
DENN FRIEDEN MIT GOT VND MIT DEN MENSCHEN

DES HERREN WORT WAERET EWIGLICH

Der Bibelspruch ist entnommen aus 1. Petri 1, V. 25; er befindet sich am oberen Giebelbalken, während der zuerst angeführte Sinnspruch den unteren Giebelbalken schmückt.
(Jahreszahl und Namen fehlen auch hier.)
[vergl. auch unten, „Arche“, ohne Nr.]

 

 

ehem. Varenholz Nr. 37. Sievert

1752   1998
 
HABE DEINE LUST AM HERRN DER WIRD DIR GEBEN WAS DEIN
HERTZ WÜNSCHET BEFIEHL DEM HERRN DEINE WEGE UND HOFFE
AUF IHN ER WIRDS WOL MACHEN PS XXXVII V45 JOHAN KORDT BLOME
 

ehem. Varenholz Nr. 37. Sievert
Foto: © Simone Quadfasel 2009
 
ehem. Varenholz Nr. 37. Sievert
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

 

 

ehem. Varenholz Nr. 38. Schmiedemeister Karl Heidemann

DENN RECHT MUS DOCH
DEM WERDEN ALLE
ZUFALLEN. Psalm XCIV.
AN GOTTES SEGEN
IST ALLES GELEGEN.
  RECHT BLEIBEN UND
FROME HERTZE(N)
HENRICH COLLMAR
ANNA SAACKS

DEN 1. JULIUS ANNO 1696

ehem. Varenholz Nr. 38. Schmiedemeister Karl Heidemann
Foto: © Simone Quadfasel 2009

ehem. Varenholz Nr. 38. Schmiedemeister Karl Heidemann
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

 

 

Varenholz Nr. 42, Haus Schulz.

Sir. 1, 20, 21: Gott fürchten, ist die Weisheit, die reich macht und bringet alles Gute mit sich.
Sie erfüllet das ganze Haus mit ihren Gaben und alle Gemächer mit ihrem Schatz.
1858

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

 

Varenholz Nr. 43, Haus Rumbke.

Ps. 17, 16, 17: Dies Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser, denn das Gut vieler Gottlosen.
Denn der Gottlosen Arm wird zerbrechen; aber der Herr erhelt die Gerechten.
1751.

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

ehem. Varenholz Nr. 44. Tischlermeister August Diestelhorst.
Bei dem Umbau des Diestelhorstschen Hauses vor etwa 50 Jahren [ca. 1880] wurde der mit sehr schönem alten Schnitzwerk versehene Torbalken entfernt. Von der Inschrift des verwitterten und stark beschädigten Eichenbalkens war nur noch folgendes zu entziffern:

M. HENRICH RODE ANNA ILSABEI(N) HANNIG ANNO 1672. DEN 3. AVG(VST).

 

 

ehem. Varenholz Nr. 46. Tischlermeister Adolf Obenhaus.
Diese und die folgende Inschrift am Hause des Landwirtes Herm. Diestelhorst Nr. 23 sind in schönen gotischen Schriftzeichen gehalten:

Anno 1853 den 7. Juli Haben Friedrich Wilhelm Obenhaus und Sophie Karoline
geborne Birbaum
aus Erder dies Haus bauen lassen. Psalm 67, V. 2. Gott sei uns gnädig
und segne uns.  
Mstr. Vieregge.

ehem. Varenholz Nr. 46. Tischlermeister Adolf Obenhaus.
Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

 

 

ehem. Varenholz Nr. 47. Heinrich Hagemann.

 
M. JOHAN
BRINCKMAN
1727.
 
WER GOT VERTRAUT HAT WOLGEBAUET IM HIMMEL UND AUF ERDEN.
WER SICH VERLET[!] AUF JESUM CHRIST DEM SOL DER HIMMEL WERDEN.

Die Inschrift ist stark verwittert und der Rest unleserlich.

ehem. Varenholz Nr. 47. Heinrich Hagemann.
Foto: © Simone Quadfasel 2009

 

 

ehem. Varenholz Nr. 48. August Sundermann.

WER GOT VERTRAUET HAT WOLGEBAUET
IM HIMMEL UND AUF ERDEN.
WER SICH VERLEST AUF JESUM CHRIST DEM
SOL DER HIMMEL WERDEN.
EBERHARDT LUDEKING UND ANNA MARGRETA HANCKEN
HABEN DIS HAUS LASSEN BAUEN. 1725.

 

 

ehem. Varenholz Nr. 49. Wilhelm Nolting.

BEFIEHL DEM HERRN DEINE WEGE UND HOFFE AUF IHN, ER
WIRDS WOL MACHEN. PSALM XXXVII. V. 5. JOHAN HERMAN
VIEDMEIER
UND ANNA ILSABEY SUHREN HABEN DIS HAUS
LASEN BAUEN DURCH M. JOHAN BRINKMAN ANNO 1720
   
DEN 20. JUNY

ehem. Varenholz Nr. 49. Wilhelm Nolting.
Foto: © Simone Quadfasel 2009


Foto (1970) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek


Foto (1969) Pahmeier in Sammlung Lippischer Hausinschriften der Lippischen Landesbibliothek

 

 

ehem. Varenholz Nr. 51. Korbmacher Fritz Stecker.

JOHAN FRIEDRICH SCHRIER UND ANNA SAVI AELISABET RODEN
HABEN DIES HAUS LASEN BAUEN DURCH M. JOHAN BRINK
MAN
. ANNO 1738. DEN 7. AUGUSTI. WER GOT VERTRAUT
HAT WOLGEBAUET IM HIMMEL UND AUF ERDEN, WER SICH
VERLEST AUF JESUM CHRIST DEM SOL DER HIMMEL WERDEN.

Die letzte Zeile ist bei einer Veränderung der Haustür verlorengegangen.
Der Name Schrier wird mit der jetzigen Form des in Varenholz noch vorkommenden Familiennamens Schreier identisch sein.

ehem. Varenholz Nr. 51. Korbmacher Fritz Stecker.
Foto: Simone Quadfasel 2009

 

 

ehem. Varenholz Nr. 52. Klempnermeister Heinrich Petersmeier.
Die Hausinschrift ist nur unvollständig erhalten; was noch lesbar davon ist, lautet:

DURCH GOTTES SEGEN HABE ICH DIS HAUS (LASEN BAUEN) ANNO 1751. (DEN) 27. JULY.

 

 

ehem. Varenholz Nr. 54. Kaufmann August Brandt.
Die Inschrift befindet sich an einem Türbalken im Hause, wo derselbe später, als der Hauseingang verändert wurde, angebracht worden ist.

VARENHOLZ D. 28TEN AUGUST 1807.
JOHANN CHRISTIAN BRAND UND JOHANNA MARIA LOUISA SCHAMHARDS.
M. FRANTZ DIESTELHORST.

Das Brandsche „Museum“ trägt an einem Balken nach der Straßenseite zu die Jahreszahl 1818; diese stammt von dem abgebrannten ehemaligen Lehmfachwerkhäuschen.

 

Varenholz Nr. Nr. 54, Haus Gerke.

Ps. 17, 16, 17: Dies Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser, denn das Gut vieler Gottlosen.
Denn der Gottlosen Arm wird zerbrechen; aber der Herr erhelt die Gerechten.
1823

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

 

Varenholz Nr. 55, Haus Gellhaus

Ps. 37, 5: Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wirds wol machen.
1800.

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

ehem. Varenholz Nr. 58. Ziegler Karl Bente.
Die erste Inschrift steht über dem Hauseingang an der Nordseite, die zweite über der südlichen Eingangstür. Beide Hausinschriften sind nur unvollständig erhalten, weil mehrfache Veränderungen an dem Hause vorgenommen wurden.

HENRICH WILHELM HERBRECHSMEIER UND ANNA SOP. ELISABET ... VON E(R)DER.
ANNO 1823. M. J. H. STOCK.

GOTT IST EIN SCHIRM DEN FROMM(EN).
Dieser Spruch ist entnommen aus Sprüche 2, V. 7.

 

 

ehem. Varenholz Nr. 65. Korbwarenfabrikant Fritz Richter.
Diese Steininschrift ist auf einer Steintafel an dem aus Backsteinen errichteten Lagerhause angebracht.

GOTT ALLEIN DIE EHRE.
ERBAUT 1924.

 

ehem. Varenholz Nr. 89, Haus Plöger.

Ps. 91, 10: Es wird dir kein Uebels begegnen, und keine Plage wird zu deiner Hütte sich nahen.
1823.

Quelle: K. Wehrhan, Frankfurt a, M. Bibelsprüche als Hausinschriften

 

Hauspruch der ehemaligen „Arche“.
Das im Volksmund „alte Arche“ genannte Häuschen ist schon vor längerer Zeit abgebrannt. Der gerettete Segensspruch bildet jetzt einen Schmuck über der Stubentür im Hause der Witwe Brandt Nr. 36.

PS. CXXI. V. 8. DER HERR BEHÜTE DEINEN AUSGANG UND EINGANG VON NUN AN BIS IN EWIGKEIT. 1768.

 

Das wenige Jahre vor dem Kriege neu erbaute Pfarrhaus trägt an der Straßenseite auf einer Sandsteintafel eingemeißelt die schlichten Worte:

GEBT UNSERM GOTT DIE EHRE.
1908.

Dr. med. Ernst Lehn.
Die in prächtiger Blockschrift ausgeführte Inschrift befindet sich an der Westseite des hübschen, modernen Fachwerkhauses; der Wahlspruch schmückt den oberen, die Namen der Erbauer den unteren Gesimsebalken.

SEI TAPFER, TREU UND WAHR.

EBAUT[!] IN SCHWERER ZEIT IM JAHRE 1922 VON DEN D. D. MED

 

 

Bilder und Ergänzungen: Simone Quadfasel

ehem. Varenholz Nr.

Gott mit uns
Erbaut durch
W. Bunte und
W. Begemann
von Meierberg
1870

ehem. Varenholz Nr.
Foto: © Simone Quadfasel 2009

 

ehem. Varenholz Nr.

EIN IEGLICH HAUS WIRD VON IEMAND BEREITET DER ABER ALLES
BEREITET DAS IST GOTT EBREER C 3 V 4 WOL ZU THUN UND MITZUTHEI
LEN VERGESSET NICHT SOLCHE OPFER GEFALLEN GOTT WOHL

ehem. Varenholz Nr.
Foto: © Simone Quadfasel 2009

 

 

ehem. Varenholz Nr.

GOTTES FÜGEN MEIN VERGNÜGEN OB DER NEIDER AUCH NOCH SOVIEL GESCHIEHT
REPARIERTD (50) A. Domini MDCCCXXIV DOCH WAS GOTT HABEN WILL

ehem. Varenholz Nr.
Foto: © Simone Quadfasel 2009

In dieser Zusammenstellung fehlen teilweise noch die alten Hausnummern und die genealogischen Daten der Erbauer.
Vermutlich hat es weitere Inschriften gegeben.
Die Hausinschriften verändern mit der Zeit Ihr Gesicht, Farbgebung, Ergänzungen und Anderes.
Wenn Sie weitere Bilder, Texte oder Ergänzungen haben bitte eine E-Mail an den Webmaster.

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