Der Genealogische Abend 

Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V

Pastor Winands Grabstein aus Haustenbeck, jetzt an der evangelischen Kirche in Heiligenkirchen

Pastor Winands Grabstein aus Haustenbeck
Foto: Wilhelm Pecher

Pastor Winands Grabstein aus Haustenbeck

Abschrift des Textes:

„HIERUNTER IST BEGRABEN
∙ WOHLEHRW∙ HERR P. JOACHIM
WINANDT∙ GEBOHR∙EN (frei)
HESS∙AO∙1623∙D (frei) VER∙
EHLIGET∙1650∙MIT D∙ EHR∙
UND THUGENDSAHMEN ANNA
MARGARETA CRONEMEYER.
BERUFFEN NACH NM (frei)
NACH∙HEILKIRCHEN 1653∙NACH
D∙HAUSTENBEK 1671∙GEST∙AO∙
1703∙19∙N∙20∙N∙BEGRABEN
ALT 80 JAHR
LEICH. TEXT ESAIS 38 V∙1∙
BESTELLE DEIN HAUS DAN DU
MUST STERBEN UND NICHT
LEBENDIG BLEIBEN∙

Dieser Grabstein hat lange Zeit in der Haustenbecker Kirche als Fußplatte gelegen. Nachdem der bekannte Bildhauer Robert Henckel aus Horn die abgetretene Inschrift nachgearbeitet hatte, wurde er 1935 in die Kirchenmauer eingelassen. Heute sucht man Winandts Grabstein in den Haustenbecker Ruinen vergeblich. Der Pastor Voget aus Heiligenkirchen hat ihn aus dem zerstörten Dorf nach Heiligenkirchen bringen lassen, wo Winandt Pfarrer war, bevor man ihn nach Haustenbeck strafversetzte. An der Südwand des Heiligenkirchener Gotteshauses ist der Stein wieder aufgestellt worden.
Viel über seinen Lebenswandel und sein Wirken steht im Buch: „Haustenbeck“ von Hans Sprenger 1939.
Dort steht auch, dass er in stillen Sommernächten sein Grab unter der Linde verlasse und die alten Wege durch das Dorf und die Felder geht.

Aus dem Buch: „Die Geschichte der Lippischen Landeskirche“ von Wilhelm Butterweck 1926
Seite 415, Die Pastoren zu Heiligenkirchen
11. Joachim Winandt, 1653 – 1670, kam aus Gravenstein in Hessen. Er wurde wegen seines anstößigen Lebenswandel und seiner Untreue 1669 abgesetzt, kam auf seine Bitte als „Proponent und Schulmeister“ nach Haustenbeck, wo er 1705 starb ........ ff.
Sein Schwager und Gevatter war der Generalsup. Sustmann, seine Gattin eine geb. Cronemeier ; er war Vater von 9 Kindern
Seite 403, Die Pastoren zu Haustenbeck
1. Joachim Winandt, 1671 – 1703, zuvor Pastor zu Heiligenkirchen, wo er 1670 seines Amtes entsetzt war. Als er 1671 bat, ihn wieder mit einem Dienste zu begnadigen, kam er auf sein Ansuchen Ostern 1671 „als Proponent und Schulmeister“ nach Haustenbeck, das kirchlich mit Schlangen verbunden war ........ ff.
Er starb im 70. Lebensjahr am 19.November 1703. Sein Leichenstein ist in der Kirche zu Haustenbeck noch vorhanden. Nach der Inschrift desselben war er im November 1623 in Hessen geboren, seit 1650 verehelicht mit Anna Margarethe Kronemeyer; sein Leichentext war Jesaias 38, 1 und 2. ............ ff.

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