Notizen zu Bernhard II zur Lippe: [-][+]
- Wichtigste Quelle zum Leben Bernhard II. ist das "Lippiflorium", ein um 1150 in Lippstadt durch Magister Justinus verfasstes Versepos, das 1900 durch H.Althof ediert und übersetzt wurde (vgl. S.Pätzold in Lipp. Mitt. 66, 1997, S.39-56).
- Bernhard war in seiner Jugend Domherr zu Hildesheim; nach dem Tod seines älteren Bruders kehrte er in den weltlichen Stand zurück (Lippiflorium, S. 24f.).
- Der Name seines Vaters wird im Lippiflorium nicht erwähnt, doch ergibt er sich aus einer Urkunde von 1223. Darin bezeugt "Bernardus Dei gratia Seloniensis episcopus", daß er ein Haus in Ripen (bei Lemgo), welches sein Vater Hermann zur Entschädigung für ein ihm erblich gehörendes (allodiales), verbranntes Haus in Heiligenkirchen erhalten hatte, dem Kloster Marienfeld übereignet hatte (LR NF 1224.00.00).
- Ob der 1158 genannte "Bernhardus de Lippia" (LR I 67) mit Bernhard II. identisch oder ein sonst unbekannter Sohn Bernhard I. ist, muss dahingestellt bleiben.
- Die mittelalterliche Vita des Papstes Alexander III. berichtet, dass im August 1167 während der Belagerung Roms durch Kaiser Friedrich I. im kaiserlichen Heer eine Seuche wütete, der u. a. ein "H. (= Hermann?) comes de Lippia" zum Opfer fiel (LR I 72). Bei diesem wird es sich nicht um den zuletzt 1160 genannten Hermann I. handeln, sondern eher um den im Lippiflorium allerdings ohne Namensangabe erwähnten älteren Bruder Bernhard II. Der Titel "comes" (= Graf) beruht wohl auf einem Irrtum des Chronisten.
- Bernhard II. ist von 1170 (LR I 75) bis 1197 (LR I 124) als Edler Herr zur Lippe urkundlich nachweisbar. Nach 1197 trat er dem Zisterzienserorden bei (als solcher urk. erw. 1207, vgl. LR I 134 u. LR NF 1207.07.03). Er gehörte zunächst dem Konvent in Marienfeld an (vgl. Lippiflorium, S. 62f.), ging aber um 1210 in das neugegründete Kloster Dunamünde in Livland, um die Heidenmission zu unterstützen (Lippiflorium, S. 64f., vgl. LR I 137). Bei der Privilegierung der gotländischen Kaufleute durch den Bischof von Riga wird er 1211 noch als "frater Bernhardus de Lippia" neben dem Abt des Klosters Dunamünde erwähnt (LR IV 3259), dem er bald darauf im Amt folgen sollte (LR IV 3260f., vgl. allerdings LR NF 1201.00.00: "Bernhardus de Lippia dei gracia dictus abbas in Livonia"). 1218 wurde Bernhard II. Bischof von Selonien bzw. Semgallen (in Livland) mit Sitz in Selburg (LR I 149f.); in den folgenden Jahren kehrte er mehrfach nach Westfalen heim.
- Sein Todesdatum nach LR I 173. In LR IV 3259 wird allerdings darauf hingewiesen, dass auch das Jahr 1125 als Todesjahr Bernhard II. in Frage kommt.
- Zur Biographie Bernhards vgl. K.Scholz in: Westf. Lebensbilder 14, 1987, S. 1-37.
http://www.genealogie-mittelalter.de/lippe_edelherren_von/bernhard_2_edelherr_zur_lippe_+_1224.html.
1) Otto
zur Lippe, rk.,
Bischof von Utrecht
* 1163 (u)
Notizen zu Otto zur Lippe:
Ältester Sohn, Geburtsjahr angenommen !
Domprobst; Bischof von Utrecht
Wurde zusammen mit seinem Bruder Dietrich in der Schlacht gegen die
Drenter Bauern erschlagen.